Fahrsicherheitstraining 2012

Einige Bilder des Trainings findet ihr hier.

 

Jedes Jahr veranstaltet die Berufsgenossenschaft zusammen mit dem ADAC Sicherheitstrainings für Motorradfahrer im schönen Allgäu und dieses Jahr durften wir auch dabei sein. Das ganze fand am 18. und 19. April 2012 in Kempten statt.

 

Schon Tage vorher war ich, Evelyn, sehr aufgeregt. Ich fahre nun erst seit einem Jahr wieder Motorrad und an die Fahrschule erinnere ich mich nicht sehr gern, da ich immer die Hütchen umgeworfen habe und mein Fahrlehrer dann so wütend war, das ich das Motorrad abstellen und die Hütchen selber wieder aufstellen musste. Hütchentrauma nennt sich so etwas. Das Hütchendrama drohte drohte mich nun zu überwältigen, doch alles Vortäuschen von Krankheiten oder der Hinweis auf sehr viel Arbeit nützte nichts, Andy war unerbittlich „wir gehen“. Dazu kam auch noch, dass das Wetter dementsprechend schlecht war, saukalt und Regen. Na prima.

 

Ausgestattet mit langer Unterwäsche und die Heizgriffe am Motorrad voll aufgedreht ging es dann los. Um halb acht war Treffpunkt an der Pforte, drei weitere Kollegen aus der Logistik nahmen auch teil. Da das Wetter nicht sehr gut aussah, beschlossen wir, ein Stück zügig auf der Autobahn zu fahren. Wir waren dann aber gleich so flott, dass wir – hätten wir keine Pause gemacht – schon um neun dort gewesen wären, Beginn war erst um 10. Also Pause. Wir fuhren von der Autobahn, um einen Mc zu suchen, fanden ihn aber nicht, also gab es halt einen Kaffee an der Tankstelle und was auch wichtig ist, ein Klo. Dann ging es gemütlich über Land bis nach Kempten. Auch der ADAC Platz war schnell gefunden und wir waren froh, dass wir ins Warme gehen konnten.

 

Drinnen wurden wir gleich von unseren zwei Trainern freundlich begrüßt. Und was am besten war, für uns standen Kaffee, Getränke und belegte Brötchen bereit. Das Frühstück war ja schon eine Weile her und Motorradfahren macht auch hungrig. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich die einzige Frau unter lauter Männern bleiben sollte. Aber gut, da muss man durch. Zuerst gab es eine Vorstellungsrunde und ein wenig allgemeine Informationen, dann ging es auch schon raus auf den Platz.

 

Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, Cappuccino und Espresso, wobei Cappuccino die gemütlicheren Fahrer darstellte. Nun ging es ans im Kreis fahren, bremsen, im Schritttempo fahren. Man muss an dieser Stelle anmerken, dass ich kein einziges Hütchen umgefahren habe. Das waren die anderen. Der Tag verging wie im Flug und es war gar nicht so schlimm wie gedacht, es hat sogar Spaß gemacht. Lob habe ich auch bekommen.

 

Zum Mittagessen gab es Hühnchen mit Currysoße und Reis, dazu eine Suppe, danach ein Eis und Getränke en masse.

 

Nach dem Essen ging es weiter mit den Übungen, den Abschluß bildete ein Wettbewerb, wer als längstens im Schritttempo Achter fahren kann. Ich bin gleich rausgeflogen, aber man kann ja nicht alles können. Den Abschluß dfes Tages bildeten Kaffee und Kuchen und noch einige Gespräche über den heutigen Tag, dann fuhren wir Tanken und ins Hotel.

 

Vom Smart Motel in Kempten waren wir angenehm überrascht. Schöne Zimmer, sehr modern, war echt in Ordnung. Nach einer verdienten Dusche ging es zum Abendessen ins gegenüberliegende Lokal. Auch hier wurden wir wieder fürstlich verpflegt und konnten zwischen Schnitzel und Tortilla mit Gemüse wählen. Zum Nachtisch gab es Tiramisu. Sehr lecker. Nach zwei Weinschorle waren wir aber so müde, dass wir früh ins Bett gingen.

 

Am nächsten Tag stand eine Ausfahrt an (nach einem ganz guten Frühstück im Hotel), um das Gelernte gleich zu üben. Davor jedoch würde uns eine Psychologin noch zwei Stunden belehren. Dazu kam es jedoch so gar nicht, weil Andys Motorrad nicht mehr ansprang. Was für ein Glück, dass gleich unten im Hotel ein Honda-Händler mit Werkstatt war, der Andys Motorrad sogleich auseinandernahm. Die Zündkerzen. 100 Euro und eine Stunde später fuhren wir dann zum ADAC Gelände und hatten den halben Vortrag der Psychologin verpasst, was auch nicht schlimm war. Aber man muss dazu sagen, dass diese ihre Sache recht gut machte und es ziemlich interessant war.

 

Trotzdem freuten wir uns jetzt auf die Ausfahrt. In der Gruppe ging es durch Käffer mit Namen Schweinlang über Stock und Stein und Kuhfladen. Rast machten wir in einer schönen Mühle und inzwischen war auch die Sonne rausgekommen. Sehr schön. Gegen drei ging es dann zurück zum ADAC, wo uns nochmals ein fürstliches Essen erwartete, es gab Rahmschnitzel mit Späzla.

 

Alles in allem kann man sagen, dass das Training sich gelohnt hat. Ich hatte wirklich Angst und aufgrund des Wetters keine Lust, aber es war richtig gut und ich denke, ich konnte mein Hütchentrauma überwinden.