Mittwoch, 10. April 2013

Heute war ein Ausflug in die Everglades angesagt. Um acht gingen wir in die Lobby, um uns das Frühstück anzuschauen. Wir wurden in den letzten zwei Hotels ja ein wenig verwöhnt, hier gab es leider nur Toast, Marmelade, Cornflakes, Kaffee und Orangensaft. Aber das ist ok, um sich ein wenig zu stärken.

Dann fuhren wir zum ein paar Blocks entfernten Wal Mart, um Proviant für den heutigen Tag zu kaufen. Wir nahmen Sandwiches, Möhrchen, Äpfel und Cracker mit und noch einen Umschlag, um den Zimmerschlüssel nach Key West zu schicken.

Dann ging es los Richtung Everglades. Das Visitor Center am Eingang ist etwa 15 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Dort holten wir uns eine Karte, ließen uns vom Ranger ein paar Tipps geben und fuhren dann in den Park. Aufgefallen ist uns, dass der Everglades Nationalpark viel günstiger ist als die Parks im Westen, wir haben zu zweit mit Auto insgesamt nur 10 Dollar bezahlt.

Erste Anlaufstation war das Royal Palms Visitor Center, hier gehen die zwei kurzen Trails "Anhinga" und "Gumbo Limbo" ab. Wir nahmen zuerst den Anhinga Trail. Schon nach wenigen Metern sahen wir den ersten Alligator, Anhingas und einige Geier. Wir waren begeistert. Der Anhinga Trail ist ein Boardwalk, man läuft über eine Brücke aus Holz mitten durch Sümpfe und Mangroven.

Hier gab es wirklich sehr viele Alligatoren, in einem Tümpel lagen sicher 10 bis 15 Stück und auch sonst schwamm immer mal wieder eines herum oder lag in der Sonne. Auch Schildkröten gab es und immer mal wieder auch Anhingas. Dieser Trail hat uns echt super gefallen.

Wir gingen zurück zum Visitor Center und dann den Gumbo Limbo Trail entlang. Hier kann man nicht so viele Tiere sehen, dafür aber viele wilde Pflanzen, vor allem Gummibäume, hier kommt der Name Gumbo Limbo her. Der Weg war schön im Schatten, das war super, da es schon wieder sehr heiß war und die Sonne brannte.

Eigentlich wollten wir noch weitere Trails laufen, die von der Strecke nach Süden Richtung Flamingo abgehen, aber für den Moment hatten wir genug, es war so heiß. Wir beschlossen gleich die ca. 35 Meilen bis nach Flamingo durchzufahren und dort evtl. ein Kanu zu mieten. Gesagt, getan.

Inzwischen war es auch Mittagszeit und wir verspürten ein wenig Hunger. Also picknickten wir in Flamingo auf einer Bank am Wasser.

Ansonten gibt es hier nicht viel. Einen Campingplatz, ein Visitor Center, einen Shop, wo man auch Boote mieten kann, das war es eigentlich schon.

An der kleinen Marina könnte man Kanus und Kajaks mieten oder mit größeren Booten eine geführte Tour durch die Mangroven oder an der Küste entlang machen. Wir beschlossen, ein Kanu zu mieten, wir wollten uns ein wenig sportlich betätigen, außerdem sieht man vielleicht Alligatoren und Krokodile besser, dachten wir.

Das Mieten und Einsteigen ins Boot klappte problemlos. Man kann hier einen langen Kanal entlang rudern, der dann irgendwann in einen See führt und wenn man viel Lust hat, kann man über diesen Wasserweg tagelang Richtung Nordwesten rudern. Die hatten wir natürlich nicht.

Trotzdem ruderten wir zweieinhalb Stunden tapfer, wobei man fairerweise sagen muss, dass Andy ein viel besserer Ruderer als Evelyn ist und die Hauptruderarbeit übernahm. Die Sonne brannte, ist ja klar, es war Mittagszeit, aber das harte Rudern hat sich gelohnt. Wir sahen zahlreiche Alligatoren und Krokodile, dazu Fischreiher, fliegende Fische, die vor uns aus dem Wassersprangen usw. Auch hier muss man wieder lobend hervorheben, dass Andy ein Auge für Krokodile hat, liegt irgendwo eins, da kann es noch so gut getarnt sein, er sieht und findet es. Es war super. Wir könnten teilweise bis auf einen Meter heran an die Tiere. Ganz zum Schluß sahen wir noch ein riesiges Krokodil.

Man muss dazu sagen, dass Alligatoren im Süßwasser und Krokodile im Salzwasser leben. Optisch kann man sie an ihren Schnauzen und Zähnen unterscheiden, wie uns der Rancher erklärt hat. Gators haben eine runde Schnauze und die Zähne sieht man nicht, wenn das Maul geschlossen ist, Krokos haben eine lange spitze Schnauze und die Zähne schauen an der Seite heraus. Faszinierend, wie deutlich man den Unterschied sieht.

Leider haben wir uns trotz eincremen, Mütze und Tuch einen kleinen Sonnenbrand geholt. Nach der Ruderei hatten wir uns erst mal einen Kaffee und ein Eis mehr als verdient und das gab es dann auch. Danach gingen wir zum Auto, es war schon drei Uhr und wir waren ein wenig geschafft.

Auf dem Rückweg hielten wir noch bei Waltmart, um eine Aloe Vera Bodylotion für den Sonnenbrand zu holen. Mit der haben wir uns auch nach einer Dusche ausgiebig eingecremt.

Danach fuhren wir nochmals zu Nike ins Outlet und dann zum Essen bei Panda Express. Nach einem Abstecher bei Best Buy, einem Elektronik-Laden wir Media Markt, wo wir feststellen mussten, dass viele Artikel teurer sind als bei uns, ging es zurück ins Hotel, wo wir noch ein wenig draußen saßen. Gute Nacht.

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