Tag 2, Sonntag, 07.08.2011

Sonntags ist Fischmarktzeit in Hamburg. Dieser beginnt um fünf Uhr morgens. Also entweder schlägt man sich die Nacht um die Ohren und bleibt gleich auf oder man steht früh auf. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden, sind aber nicht ganz so früh aufgestanden, sondern erst um sechs Uhr.

Ohne Frühstück ging es dann mit der U-Bahn Richtung Fischmarkt. Dieser hat uns gleich ziemlich fasziniert. Was anfangs noch aussah wie ein gewöhnlicher Markt mit Obst und Gemüse, entpuppte sich bald als wahres Vergnügen. Zuerst gingen wir zur Blumenversteigerung von zwei coolen Holländern. Wir konnten bei kleinen Bonsais und einer großen weißen Vase mit Orchideen nicht widerstehen und sie wechselten zum kleinen Preis den Besitzer.

Nun gingen wir in die alte Markthalle. Hier spielten zwei Bands, es gab Kaffee, Frühstück, wer es mag konnte auch noch ein Bierchen trinken... Wir begnügten uns mit Kaffee und einer Waffel für den immer hungrigen Karli.

Wir waren begeistert. Auch Andy wurde nun vom Hunger übermannt und genehmigte sich einen Lachswecken.

Er meinte, wenn man schon in Hamburg ist, muss man auch einen Fischwecken esse, Recht hat er.

Karli hatte nun wohl nicht mehr so richtig Lust auf das bunte Markttreiben und meinte in lockerer Karli-Manier: Ich warte da oben an der Treppe. Gut, wer nicht will hat schon, wir stürzten uns weiter ins Vergnügen und erstanden noch eine riesige Tüte mit Süßigkeiten. Evelyn hätte am Liebsten beim Aal-Kai und den Obstkörben auch noch zugelangt, aber durch gut zureden gelang es Mama und Andy, sie abzuhalten.

Irgendwann beschlossen wir, dass wir mal nach dem armen Karli schauen müssten und gingen zurück zu der Treppe, an der wir ihn zurückgelassen hatten. Leider war hier weit und breit keine Spur mehr von ihm. Auch einen gefühlten Kilometer nach links und rechts nicht. Wir ärgerten uns. Immer verschwindet der, kaum lässt man ihn aus den Augen.

Wir malten uns allerlei Horrorszenarien aus, sahen dann aber ein, dass es alles auch nichts nützt und gingen langsam zurück zur U-Bahn. Und siehe da, wer stand in der U-Bahn Station. Karli.

Wir waren wütend und schimpften ihn, doch er war sich wohl keiner Schuld bewusst.

Nur durch ein Frühstück im Hotel konnten beide Parteien wieder einigermaßen besänftigt werden. Karli war sogar der Meinung, dass er noch niemals so ein tolles Frühstücksbuffet gesehen hat.

Wer so früh aufgestanden ist, darf sich auch eine Weile ausruhen und so ging es erst mal ins Zimmer zum Chillen. Danach machten wir uns gleich fertig für unseren Musicalbesuch am Abend bei "König der Löwen".

Anschließend bummelten wir bei strahlendem Sonnenschein über die Collonaden (hier war ein Flohmarkt) in Richtung Stadtmitte und Rathaus. Karli merkte bald, dass er die falschen Schuhe anhatte und sich schon eine Blase gelaufen hatte. Er lud uns bei Starbucks ab und machte sich auf den Weg zurück ins Hotel, um die Schuhe zu wechseln.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, rief er an und sagte: Ihr könnt schon mal zahlen, in 10 Minuten bin ich da. Hm... aus den 10 Minuten wurden 25, gut dass man bei Starbucks gleich beim Bestellen zahlen muss.

Zu Fuß - auch Karli nun in bequemem Schuhwerk - ging es am Michl vorbei in Richtung Landungsbrücken. Von hier aus wird man mit dem Schiff auf die andere Seite zum Musical Theater gefahren. Karli fing nun langsam an quengelig zu werden, er hatte Hunger. Wir vertrösteten ihn, da wir als Überraschung ein Dinner im Musicaltheater vor der Show gebucht hatten. Die Überraschung war gelungen und kam an.

Um halb fünf durften wir schließlich übersetzen und auf der anderen Seite auch gleich unser Drei-Gänge-Menü genießen.

Das Restaurant im Theater ist wirklich sehr schön, ganz aus Glas und man hat eine tolle Sicht auf Hamburg.

Der König der Löwen ist wirklich unbeschreiblich. Vor allem die Kostüme haben es uns angetan und natürlich Pumba, das Warzenschwein. Nach dem Musical drängte uns Karli zum Aufbruch und wir konnten gleich mit dem Schiff rüberfahren. Wir suchten uns eine U-Bahn Station und fuhren in unser Hotel.