Freitag, 05.10.2012

Auch heute waren wir wieder sehr früh wach. Mama legte gleich mit ein wenig Morgengymnastik los, konnte aber sonst niemand dafür motivieren. Nach einer Dusche gingen wir wieder in die Lobby und bedienten uns ausgiebigst am Muffinbuffet. Dazu gab es Obst und Joghurt aus dem Supermarkt. Ein Festmahl. Um acht waren wir fertig und richteten uns für die heutige Tour.

Wir hatten für heute den 49 Meilen Drive geplant, ein Sightseeing Rundkurs durch San Francisco, den man mit dem Auto fahren kann. Um ein Uhr sind wir dann mit Eva Schwendemann zum Essen verabredet. Mittags wollen wir Cable Car fahren und ein bißchen shoppen.

Um halb neun ging es los. Zuerst fuhren wir zur nahegelegenen Lombard Street, die als kurvenreichste Straße der Welt bekannt geworden ist und 27 Prozent Gefälle hat.

Wir merkten jedoch schnell, dass der 49 Meilen Drive nur nach der groben Karte im Reiseführer kaum zu fahren ist. Auch das Visitor Center, in dem es eine detaillierte Karte gibt, haben wir im Vorbeifahren nicht wirklich gefunden. Also haben wir umdisponiert und die Twin Peaks als Ziel ins Navi eingegeben. Die Twin Peaks sind zwei fast 300m hohe Hügel, von denen man einen fantastischen Blick über die ganze Stadt hat. Die Fahrt war ein wenig abenteuerlich... über Serpentinen auf den Hügel. Die Aussicht war atemberaubend. Dazu scheinte noch die Sonne, es war perfekt. 

Nach einiger Zeit konnten wir uns losreissen und fuhren in Richtung Alamo Square zu den Painted Ladies. Die könnten aber unserer Meinung nach mal wieder gestrichen werden und wir wandten uns lieber den zahlreichen Hunden auf der Hundespielwiese zu. 

Dann fuhren wir unseren tollen Edge wieder ins Hotel zurück und verfrachteten ihn in die Tiefgarage. Zu Fuß ging es dann wieder Richtung Fishermans Wharf. Aber zuerst genehmigten wir uns bei Starbucks noch einen Cappuccino. Danach stöberten wir ein wenig durch die Souvenirshops und Fotoläden, dann war es Zeit für unsere Verabredung. 

Unterwegs lernten wir den schwarzen Straßenmusiker Norbert kennen, der sowohl deutsch reimen konnte als auch das Lied "Mein Vater war ein Wandersman" vorsang. Auch mit Roland Kaiser sei er schon aufgetreten. 

Leider hat die Verabredung nicht geklappt. Für uns ging es deshalb zu In'n'Out Burger und sogar Mama aß den wahrscheinlich ersten Burger ihres Lebens. Inzwischen war es auch richtig warm geworden und wir konnten in der Sonne sitzen.

Nun ging es zum Cable Car. Wir mussten in der Schlange warten und konnten währenddessen die Flugshow am Hafen beobachten. Sehr beeindruckend. Am Cable Car konnten wir außen stehen und genossen die rasante Auf- und Abfahrt durch die Straßen San Franciscos.

An der Endstation wurde Andy gleich mal wieder angequatscht, ein Schwarzer, der eine Obdachlosenzeitschrift verkauft, wollte bei ihm zwei Euro in Dollar umtauschen. Andy hat natürlich gern ausgeholfen. 

Als nächstes stand Shopping auf dem Programm. Abercrombie, Victorias Secret und H & M waren nur ein paar der angepeilten Läden. Gegen halb sechs hatten wir die Schnauze voll und stellten uns wieder in die Cable Car Schlange. Wir beobachteten so fasziniert einige Tänzer, dass wir gar nicht merkten, dass wir die ganze Schlange aufhielten. Einen Zwischenfall im Cable Car gab es dann auch noch. Ein Auto parkte auf der Cable Car Spur und unser Cable Car konnte nicht am Berg anhalten. Also rollten wir rückwärts wieder hinunter, waehrend der Fahrer verzweifelt versuchte zu bremsen. Ein Schrei ging durch das Fahrzeug, aber es ging ja alles gut. 

Bei der Hinfahrt waren wir an der Lombard Street, dieser berühmten steilen und kurvigen Straße vorbeigekommen, in deren Verlängerung unser Hotel liegt. Schlau wie wir sind, sagten wir dem Cable Car Fahrer, dass er uns hier rauswerfen soll. Leider haben wir nicht gewusst, dass die Cable Car Route hin und zurück unterschiedlich läuft. So hatten wir die steilste Straße, die wir jemals in einer Stadt gesehen haben, zu Fuß vor uns. Mist. Aber unser Abendesen hatten wir uns nun verdient.

Wir gingen zu Fuß zu Mels Diner, einem urigen Laden mit dicken grünen Polsterbänken und Jukebox an jeder Sitzgruppe. Auch die Salate und Andys Steak waren super lecker.

Im Hotel quatschten wir noch ein wenig, bevor wir schlafen gingen.

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